Muscidae
Da es so viele Arten von Fliegen gibt, werden hier nur 2 der wichtigsten Gesundheitsschädlinge aufgeführt.
Blaue Schmeißfliege Brummer Calliphora vicina
Vorkommen
Sie ist über die gesamte Nordhalbkugel verbreitet. Sie ist ganzjährig anzutreffen, in den Monaten April – Oktober gehäuft.
Auftreten
Sie leben in engem Kontakt zum Menschen, in Wirtschaftsgebäuden und im Freiland, sind aber nicht ortsgebunden.
Aussehen
Sie sind mittelgroß bis groß, 5 – 14 mm. Der Körper ist blauschwarz und metallisch glänzend. Auffällig sind die großen rotbraunen Augen am Kopf.
Lebensweise
Zur Eiablage suchen die Weibchen eiweißhaltige Substrate. Dazu zählen Fleisch- und Wurstwaren, Kleintierkadaver, Fisch, aber auch Exkremente oder sich zersetzendes Fleisch.
Sie legen dort 5 – 14 Tage nach ihrem Schlupf bis zu 800 Eier in lichtarme Hohlräume ab.
Die Ei- und Larvenentwicklung reguliert sich durch die äußeren Bedingungen. Die Larven schlüpfen in der warmen Jahreszeit schon nach 24 Stunden. Temperaturen um 25 ° C verkürzen den Schlupf um ca. 12
Stunden. Fehlt Brutsubstrat für die Eier, geht die Empryonalentwicklung im Fliegenweibchen weiter. Bei der Eiablage können dann schon innerhalb 30 Minuten Maden schlüpfen. Temperaturen um 37 ° C
schädigen die Eier. Die Larvenentwicklung dauert 5 – 7 Tage.
Die verpuppungsreifen Larven dringen in Spalten o.ä. ein. Die Puppenruhe dauert bei ca. 32 ° C 4 – 7 Tage, bei 13 ° C ca. 20 – 24 Tage.
Die Schmeißfliege benötigt für die Entwicklung einer Generation etwa 3 – 4 Wochen. So können sie von Mai bis Oktober zwischen 4 – 8 Generationen produzieren.
Schäden
Sie gehört zu den schädlichsten und lästigsten Schmeißfliegenarten. Durch den Kot und den Larvenfraß werden die Nahrungsmittel ungenießbar und müssen vernichtet werden. Sie suchen Tierkadaver, Kot
und Nahrungsmittel im Wechsel auf, und werden dadurch in erster Linie zu einem Überträger von Krankheitskeimen – und –Erregern. So können sie u. a. Typhus, Tuberkulose, Milzbrand oder Wundinfektionen
übertragen. Sie können aber auch die Überträger von Wurmeier vom Band- und Spulwurm sowie vom Maden- und Peitschenwurm sein.
Bekämpfung
Für die Prophylaxe wird das Abdecken bzw. Verschließen von gefährdeten Nahrungsmitteln (Fleisch, Käse, Wurst oder Fisch) angeraten. So z.B. das Anbringen von Fliegengittern an Fenstern. Als Fraßgifte
sind die Fliegenfänger, die an der Decke befestigt werden, zu empfehlen. Eine großflächige Behandlung in Räumen mit insektizidhaltigen Materialien sollte nur vom Fachmann durchgeführt werden.
Große Stubenfliege
Musca domestica
Vorkommen
Sie ist weltweit vertreten.
Auftreten
Sie tritt in Wohnungen aber auch in Ställen auf. Sie kann in jedem Stadium überwintern.
Aussehen
Die große Stubenfliege wird 7 – 9 mm groß. Der Körper ist grau – schwarz, die Flügel graubraun.
Ernährung
Sie findet im Mist der Nutztiere, aber auch in organischen Abfällen ihre Nahrung.
Lebensweise
Sie bevorzugt als Brutsubstrat zersetzende pflanzliche Stoffe, besonders Dungansammlungen.
Die Aufnahme von Flüssigkeit an den Brutstätten beschleunigt die Eiablage.
Ernährungszustand, Nahrungszusammensetzung und klimatische Bedingungen üben einen aktivierenden und regulierenden Einfluß auf die Eireifung sowie Intensität und Dauer der Legetätigkeit des Weibchens
aus.
Bei ausreichendem Eiweißanteil in der Nahrung findet die Begattung 3 – 8 Tage nach dem Schlüpfen statt.
Kohlenhydratreiche Nahrung verzögert die Begattung bis zu 14 Tagen. Rein pflanzliche oder rein eiweißhaltige Nahrung führt zur Ablage nicht entwicklungsfähiger Eier.
Es werden 100 – 120 Eier in Schüben an verdeckten Stellen abgelegt. Das Weibchen produziert zwischen 600 – 1200 Eiern. Die Menge hängt von den Lebensbedingungen und Witterungsverhältnissen ab.
Die Erstlarven schlüpfen bei 16 ° C in 46 Stunden, bei 19 ° C in 19 Stunden und bei 30 ° C in 10 Stunden aus. Sie dringen in tiefere Schichten mit hoher Feuchtigkeit ein.
Das 1. und 2. Larvenstadium bevorzugt 100 % relative Luftfeuchte und Temperaturen von 30 – 37 ° C. Temperaturen über 40 ° C überleben sie allerdings nicht.
Das 3. Larvenstadium überlebt –1 ° bis –2 ° C für ca. 4 Stunden. –10 ° C überleben sie nicht.
Bei 7 ° C verlangsamt sich die Larvenentwicklung, kommt aber nicht zum Stillstand.
Bei einem optimalen Mikroklima beginnen die Drittlarven nach 3 – 5 Tagen mit der Verpuppung. Sie suchen trockene, an der Oberfläche gelegene Substratschichten auf.
Die Puppe benötigt Temperaturen < 16 ° C und eine Luftfeuchte von 50 – 60 % zur Entwicklung. Nach 3 – 26 Tagen schlüpfen die Imagines.
Die Generationsfolge wird im Winter in unseren Breiten kaum noch unterbrochen.
In der warmen Jahreszeit braucht eine Generation für die Entwicklung vom Ei bis zum Imago 2 – 3 Wochen.
Bei 33 ° C kann sich die Entwicklung auf 7 Tage verkürzen, oder bei Temperaturen um 16 °C auf 4 Wochen ausdehnen.
In einer Vegetationsperiode können sich 8 – 10 Generationen entwickeln.
Die Lebensaktivitäten steigen bei zunehmenden Temperaturen.
Bei 7 – 8 ° C bewegen sich die Fliegen nicht. Bei 10 ° C fliegen sie nur auf, wenn sie gestört werden.
Bei 14 – 18 ° C nehmen sie Nahrung auf und beginnen mit der Eiablage. Die ideale Temperatur für die Fliegen liegt bei 25 – 30 ° C.
Das Lebensalter der Fliegen hängt von den Temperaturen ab. Bei 8 ° C beträgt die Überlebenszeit etwa 8 Tage. Bei 16 ° C 20 Tage und unter günstigen Bedingungen 30 – 70 Tage.
Bei gutem Raumklima (z.B. Bäckereien) kommt die Entwicklung auch während des Winters nicht zum Stillstand.
Schäden
Siehe „Blaue Schmeißfliege“
Bekämpfung
Sie ebenfalls unter „Blaue Schmeißfliege“
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